Bevor Sie sich für einen Bestatter entscheiden, sollten Sie sich zunächst einmal einen ersten Eindruck verschaffen – unabhängig davon, ob er Ihnen empfohlen wurde oder ob Sie vorher selbst recherchiert haben. Doch woran erkennt man einen seriösen Bestatter?
Zunächst einmal an der Kommunikation, und die fängt bereits beim telefonischen Erstgespräch an. Fühlen Sie sich ernst genommen, hört Ihr Gegenüber Ihnen zu, fragt gegebenenfalls nach? Das sind erste positive Anzeichen. Ein guter Bestatter wird stets einfühlsam und freundlich bleiben und Rücksicht auf Ihre Gefühle, Wünsche und Vorstellungen nehmen. Gleichzeitig sollte er Ihnen jeden Schritt, der für die Vorbereitung der Beisetzung nötig ist, genau erläutern und auch Angaben zu den voraussichtlichen (Zusatz-)Kosten machen können.
Haben Sie bei allen genannten Punkten ein gutes Bauchgefühl, dann sind Sie an einer seriösen Adresse. Sollten Sie jedoch den Eindruck haben, dass man Ihnen in Ihrer Situation etwas aufdrängen will, was Sie nicht möchten, Sie überrumpelt oder bei Rückfragen gar abwimmelt, sollten Sie es nochmals woanders versuchen.

Nach dem telefonischen Erstkontakt findet üblicherweise ein persönliches Treffen im Bestattungshaus oder bei Ihnen zu Hause statt. Auch hier gilt: Der erste Eindruck zählt! Schauen Sie sich um. Wie wirkt das Büro auf Sie? Ist es ordentlich und aufgeräumt, strahlt es nicht nur Respekt vor der Kundschaft aus, sondern lässt auch auf eine sorgfältige Arbeitsweise schließen. Ein seriöser Bestatter wird Ihnen außerdem bereitwillig Auskunft zu seinen Preisen geben und weitere Fragen beantworten.

Auch ein Bestatter ist letztendlich ein Verkäufer. Dennoch verbieten es die besonderen Umstände eines Trauerfalls und damit der Anstand, ein solches Gespräch zu sehr in die typische Verkaufsrichtung zu lenken. Sollten Sie das Gefühl haben, man will Ihnen etwas aufdrängen, ist das kein gutes Zeichen. Auch Sätze wie „Das sollte Ihnen aber der Verstorbene wert sein“ sollten Sie aufhorchen lassen. Lassen Sie sich auf nichts ein, was Sie nicht möchten! Ihre Bedürfnisse stehen im Vordergrund.
Es versteht sich von selbst, dass bei den angebotenen Särgen und Urnen immer der Preis ausgewiesen sein sollte. Auch die Kosten für alle weiteren Leistungen sollten transparent dargelegt werden. Ein guter Bestatter wird außerdem immer offen für Sonderwünsche und Alternativen sein und Ihnen ein entsprechendes Angebot vorlegen.

Vielen Menschen hilft es bei der Trauerbewältigung, wenn sie die Trauerfeier aktiv mitgestalten können. Sie wissen oft am besten, was im Sinne des Verstorbenen gewesen wäre, und können der Bestattung so eine persönliche Note geben, sei es beim Blumenschmuck, bei der Gestaltung der Traueranzeige oder bei der Auswahl der Musik. Sprechen Sie den Bestatter auf Ihren Wunsch an, selbst aktiv werden zu dürfen. Im Einzelnen können Sie dann übereinkommen, wer welche Aufgaben übernimmt. Häufig lassen sich übrigens auch Kosten einsparen, wenn die Angehörigen einen Teil der Trauerfeier selbst organisieren.
Nicht immer wird eine eigene Beteiligung an der Organisation jedoch von den Trauernden gewünscht. Manche können den Schmerz besser verarbeiten, wenn sie alle Aufgaben an eine erfahrene Person abgeben. Auch diesen Wunsch wird ein seriöser Bestatter respektieren und Sie bei Bedarf entlasten.

Ein seriöser Bestatter wird Ihnen immer einen Kostenvoranschlag erstellen, in dem alle Leistungen detailliert und transparent aufgelistet sind. So gibt es am Schluss keine bösen Überraschungen. Verweigert der Bestatter eine solche Aufstellung, sollten Sie den Vertrag auf keinen Fall unterschreiben.
Die Gesamtkosten einer Bestattung setzen sich aus verauslagten Kosten ¬– beispielsweise externen Gebühren für Krematorium und Friedhof, Verwaltung, medizinische Leistungen zum Zeitpunkt des Todesfalls – und den sogenannten Eigenleistungen des Bestatters zusammen, also etwa Organisation der Trauerfeier, Herrichtung des Leichnams, Überführungskosten und Ähnliches. Ein seriöser Bestatter wird Ihnen die Kosten für externe Leistungen, die etwa von der jeweiligen Kommune berechnet werden, nennen können. Achten Sie darauf, dass die Mehrwertsteuer ausgewiesen ist und alle Kostenpunkte klar und verständlich dargelegt sind.

Wie in vielen anderen Lebensbereichen, so lohnt auch in einem Trauerfall der Vergleich des Angebots mit dem anderer Bestatter. Bevor Sie also gleich das erste Angebot annehmen, sollten Sie sich den Kostenvoranschlag aushändigen lassen und die aufgeführten Leistungen mit denen eines anderen Bestattungshauses vergleichen. Ein seriöser Bestatter wird Ihnen die Auflistung der einzelnen Leistungen nicht verweigern und Sie auch nicht unter Druck setzen. Mit Ihrer Entscheidung können Sie sich so lange Zeit lassen, bis der Verstorbene in eine Kühleinrichtung überführt werden muss – üblicherweise 24 bis 36 Stunden nach Feststellung des Todes.

Ein Trauerfall stellt das Leben der Angehörigen vorübergehend auf den Kopf. Neben der Bewältigung des schweren Verlustes muss allerhand organisiert werden. Scheuen Sie sich deshalb nicht, eine Person Ihres Vertrauens in die Organisation der Bestattung einzubinden. Dies kann ein naher Angehöriger, aber auch ein enger Freund sein. Er oder sie kann Sie dabei unterstützen, bei wichtigen Entscheidungen rund um Trauerfeier und Bestattung einen klaren Kopf zu behalten.

Der Tod hält sich nicht an Bürozeiten. Ein seriöses Bestattungshaus ist in dringenden Fällen deshalb rund um die Uhr erreichbar. Dazu zählen auch ein zeitnaher Rückruf oder eine rasche Antwortmail im Falle einer vorübergehenden Nichterreichbarkeit. Das ist wichtig, denn ein Todesfall in der Familie ist immer eine Ausnahmesituation, in der einem unter Umständen tausende von Fragen durch den Kopf gehen. Ein guter und zuverlässiger Ansprechpartner ist daher unerlässlich.

Auch bei der Auswahl eines Bestattungshauses können Sie sich an den Bewertungen anderer Kunden orientieren. Auf der Internetseite eines seriösen Bestatters finden Sie in aller Regel Referenzen betreuter Familien. Sie geben Aufschluss darüber, wie zufrieden diese mit der Leistung des Bestattungshauses waren. Alternativ können Sie sich natürlich auch im Freundes- oder Bekanntenkreis umhören und sich einen Bestatter empfehlen lassen. Ein gutes Zeichen sind immer auf der Internetseite aufgeführte Qualitätssiegel und/oder Mitgliedschaften in Verbänden.

Ein guter Bestatter ist nicht nur Ansprechpartner bei einem akuten Todesfall, sondern bietet in der Regel auch Beratungsleistungen für die (eigene) Vorsorge an. Dazu kann Ihnen das Bestattungshaus auf Wunsch auch einen Vorsorgevertrag ausstellen, in dem aufgeführt ist, wie die eigene Bestattung durchgeführt werden soll und welche finanziellen Vorsorgemöglichkeiten Ihnen hierfür zur Verfügung stehen (beispielsweise ein Sparbuch oder eine Treuhandlösung). Mit einer Sterbegeldversicherung können Sie schon zu Lebzeiten dafür sorgen, dass Ihre Angehörigen im Falle Ihres Todes finanziell entlastet werden. Auch hierfür können Sie von einem seriösen Bestatter eine umfassende Beratung erwarten.
Grundsätzlich sollten Sie bei Vorsorgeleistungen nicht in Vorkasse gehen. Im Falle einer Insolvenz oder Geschäftsaufgabe kann dies einen Verlust Ihres Geldes bedeuten. Wird eine Vorauszahlung verlangt, ist das daher ein Hinweis auf einen unseriösen Anbieter.